Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Lipoprotein(a) (Lp(a)) ist inzwischen als eigenständiger kardiovaskulärer Risikofaktor akzeptiert. Erstmalig wurde durch die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) die Lp(a)-Bestimmung in die erweiterte Screening-Untersuchung zur Beurteilung des kardiovaskulären Risikos entsprechend den Empfehlungen für Dyslipidämie 2016 aufgenommen.

Effektive Medikamente zur Senkung der Lp(a)-Plasmakonzentrationen stehen aktuell in Deutschland nicht zur Verfügung. Auch die Einführung der PCSK9-Hemmer wird keine wesentliche Verbesserung der therapeutischen Optionen in Bezug auf die Lp(a)-Konzentration bringen.

Es bleibt zum jetzigen Zeitpunkt nur die Lipidproteinapherese, die zur Senkung der kardialen Ereignisse als effektive Therapieoption angesehen werden kann. Das zunehmende wissenschaftliche Interesse an Lp(a), insbesondere die Auswertung großer Registerstudien, lassen darauf schließen, dass neben der Ausbildung der koronaren Herzkrankheit auch Manifestation der Aortenklappenstenose, die periphere arterielle Verschlusskrankheit sowie cerebrovaskuläre Veränderungen in ursächlichem Zusammenhang mit einer erhöhten Lp(a)-Konzentration stehen.

In Zusammenarbeit mit anderen Fachgesellschaften wie die der Angiologie und der Neurologie, möchten wir das Wissen über diesen das gesamte Gefäßsystem beeinflussenden Risikofaktor beleuchten und aktuelle Daten über Analytik, Diagnostik, Durchführung und Effizienz therapeutischer Optionen präsentieren. Die wissenschaftliche Leitung des Kongresses obliegt der DGFF (Lipid-Liga) e. V..

Prof. Dr. med. Oliver Weingärtner Dr. med. Anja Vogt Dr. med. Klaus-Peter Mellwig PD Dr. med. Frank van Buuren

 

Rückschau: So war das Lp(a)-Update 2022

Endlich mal wieder „Face-to-Face“… am 04.11. und 05.11. fand das Lp(a)-Update im Kongress Palais Kassel mit insgesamt 140 Personen statt…